Vogt-Gut & König Werksbilder

Schiffbauer und Fasshersteller
Heinrich Vogt-Gut, der seit 1877 die väterliche Spenglerei führt, baut 1893 beim Bahnübergang eine neue Fabrik mit Wohnhaus.
Seine Produkte widerspiegeln Innovationsfreude und Vielseitigkeit: Eisenfässer, Acetylengas­Beleuchtungsanlagen, Gaskochherde, Hotel- und Spitalküchen, Käserei- und Metzgereieinrichtungen, Kursschiffe («Arbor Felix»), die erste Autofähre auf dem Zürichsee. Als vielseitig engagierter Bürger, Politiker und allseits beliebter Gesellschafter ist er ein typischer Vertreter der Patron-Generation während der stürmischen Industrialisierung.

Paul Koenig sichert Fortbestand
Nach erfolgreichen Jahrzehnten mit gegen hundert Beschäftigten gerät der Betrieb nach 1930 in den Strudel der Weltwirtschaftskrise. Dem jähen Tod von Heinrich Vogt-Wüthrich, Chef in zweiter Generation, bei einem Flugzeugunglück 1936 und dem Hinschied des als Verwaltungsratspräsident aktiven Seniors im selben Jahr droht die Stilllegung des Unternehmens.
Es ist Paul Koenig, der dem Unternehmen den Fortbestand sichert. In jungen Jahren Techniker bei Saurer, übernimmt er 1933 die Gesenkschmiede Fuchs & Co an der Rebhaldenstrasse 3. Kurze Zeit später mietet er einige Räume der Vogt-Gut AG. Der Aufbau während der Wirtschaftskrise ist steinig. Erst die Abwertung des Schweizer Frankens 1936 leitet eine nachhaltige Wende ein. Bereits 1941 wird Koenig Eigentümer des Anwesens. Nebst dem bisherigen Produktesortiment sind seine Dampfkesselanlagen weitherum bekannt.
Armeeaufträge sorgen für zusätzliche Auslastung. In der zweiten Jahrhunderthälfte gesellen sich vor allem anspruchsvolle Konstruktionsaufträge im Apparatebau für die Textil-, die chemisch-pharmazeutische- und die Lebensmittelindustrie hinzu. 

1993 Verkauf
1968 erfolgt die Geschäftsübergabe an Peter Koenig. Unter seiner Leitung wird der Betrieb eine gefragte Adresse für besonders anspruchsvolle technische Einzelaufträge. Vermehrt dominieren individuelle Entwicklungsprogramme das Geschäft.
Dem Verkauf der Liegenschaften im Jahre 1993 folgt wenige Jahre später der Konkurs des neuen Eigentümers. Die Kantonalbank St. Gallen als Gläubigerin wird unfreiwillig neue Besitzerin. Nach dem 1996 erfolgten Abbruch der Gebäude wartet die zentral gelegene Industriebrache während Jahren auf eine neue Zweckbestimmung. Erst die Entsorgung der Altlasten im Baugrund weckt dann das Interesse von Investoren.

Überbauung «Rosengarten»
Zonenplan-, Baureglementänderung und Gestaltungsplan ebnen zügig den Weg zur Baubewilligung für die Überbauung «Rosengarten» des Generalunternehmers «Implenia». Migrosmarkt und Ladengeschäfte, Wohnungen und zwei unterirdische Parkgeschosse werden nun mit einem markanten städtebaulichen Akzent die Verbindung zwischen Altstadt und Neuquartier schaffen.

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